Veranstaltungen / Mo, 04.11.2013, 19:30

Körper?
Programmbild Körper?

An der Seite der Toten

Das Sterben und der Tod werden in unserer Gesellschaft, obwohl integrale Bestandteile des Mensch-Seins, weitgehend an den Rand gedrängt. Anstelle von überlieferten, religiösen Sinndeutungen des Todes, die einst Schutz und Sicherheit boten, treten Verdrängung, Tabuisierung und Ängste. Eine konkrete Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Todes fehlt beinahe zur Gänze. Mancherorts wird dies gar als Zeichen eines drohenden Kulturverfalls gewertet und die Zähmung der Angst vor dem Tod als primäre Aufgabe der Gesellschaft angesehen. Besonders der Leichnam,  der mit allen Sinnen wahrnehmbare und beobachtbare Sachbeweis des Todes, löst in vielen von uns heftige, schwer einordenbare Gefühlsweisen, Hemmnisse und Ängste aus. Mythen und Tabuisierungen sabotieren oft eine heilsame Begegnung mit dem toten Körper. Obschon das bewusste Abschiednehmen, dieses "Begreifen" des toten Körpers eines uns nahestehenden Menschen, eine hohe Bedeutung für den Trauerverlauf hat. Die Thanatologie, die Wissenschaft vom Tod, vom Sterben und der Bestattung in ihren soziologischen und psychologischen Aspekten, beschäftigt sich mit gesellschaftlichen und institutionellen Gegebenheiten sowie unseren individuellen Reaktions- und Umgangsweisen bei der Begegnung mit dem Tod. Sie liefert so auch Grundlagen zur Erstellung von Betreuungs- und Therapieprogrammen zur Bewältigung von Verlust durch Tod.

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Mo, 04.11.2013, 19:30
Vortragende/r: Martin Prein
GastgeberIn: Barbara Krennmayr

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